Handlungsfelder

Massnahmen zur Förderung des FreiwilligenengagementsDie nachstehend aufgeführten Detailziele und Massnahmen resultieren aus den Diskussionen mit den Projektpartnern sowie aus weiteren Inputs aus Literatur und Gesprächen mit Zuständigen von kommunalen Anlaufstellen.

Die Teilprojekte 1 und 3 werden zurzeit nicht aktiv bearbeitet. Deshalb erscheint der Text kursiv und in grauer Schrift.

Teilprojekt 1 (nicht aktiv)

Bilden von lokalen Anlaufstellen für die Förderung und Vermittlung von Freiwilligenengagements

Ziel: Bestehende Modelle von Anlaufstellen zur Stärkung des FWE sind recherchiert (Aufgaben, Organisation, Finanzierung etc.). Die Bedürfnisse der NutzerInnen (Freiwillige und Hilfeempfangende) sind erhoben. Vor- und Nachteile verschiedener Modelle sowie Hürden und befördernde Faktoren sind analysiert. Die Erkenntnisse sind in Form von Anleitungen für die Multiplikation für Gemeinden, NGOs und Grassroots-Initiativen aufgearbeitet.

Massnahmen:
Existierenden Praxis-Beispiele zur Stärkung der FWE (z.B. Worb, Horgen, Rapperswil etc.) werden recherchiert. Mit den Zuständigen werden semi-strukturierte Interviews geführt. Inhalte der mind. 10 mündlichen Interviews (telefonisch oder face-to-face) sind:
Aufgaben, Organisation, Finanzen
Bedürfnisse der NutzerInnen (Freiwillige und Hilfeempfangende)
Vor- und Nachteile des Modells, Hürden und befördernde Faktoren
Empfehlungen
Die Interviews werden inhaltlich zusammengefasst, die Ergebnisse mit den Interview-Partnern und ausgewählten Vertretern von Gemeinden und NGOs in einem Workshop reflektiert.
Die Erkenntnisse werden verarbeitet. Verschiedene Modelle (Top-down-approach, Bottom-up-approach, NGO-approach, Stadt-Land Unterschiede) von Anlaufstellen zur Stärkung der FWE werden entwickelt und beschrieben (Eigenheiten, Vor- und Nachteile, Anleitungen zum Vorgehen etc.). Kurzinfos für die breite Kommunikation werden erstellt.
Sofern möglich werden die Empfehlungen in beteiligten Gemeinden pilotmässig angewendet, via Auswertungs-Workshops begleitet und die Umsetzungserkenntnisse in die Tools eingearbeitet. (Diese Massnahme hängt von der Disponibilität der beteiligten Gemeinden ab, zum relevanten Zeitpunkt eine Anlaufstelle einzurichten.)

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Teilprojekt 2 (abgeschlossen)

Förderung des organisierten Freiwilligenengagements

Ziele:

Wissen und praktische Erfahrungen zur Förderung von organisierten Freiwilligenengagements, sowohl seitens der anbietenden Organisationen als auch der Freiwilligen sind gesammelt, kritisch beleuchtet und für die Multiplikation in Form von Empfehlungen und Praxishilfen für Gemeinden und NGOs aufbereitet. Den Schnittstellen und Übergängen zwischen den professionellen Dienstleistern und den Freiwilligen wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Massnahmen:

  • Erhebungen (mündliche Befragungen, Dokumentenanalyse) bei kantonalen und lokalen Organisationen der FWE-Arbeit zu den folgenden Themenkreisen:
    • Modelle der lokalen Vernetzung zwischen NGOs mit FWE-Angeboten. Bestehende Netzwerke von Anbietern von Freiwilligenengagements werden in Hinblick auf die Verbesserung der Koordination und Information analysiert, Erfolgsfaktoren werden aufgearbeitet und Empfehlungen für die Gestaltung neuer oder Anpassung bestehender Netzwerke werden formuliert.
    • Sammlung und Analyse von lokalen Angebotsübersichten (schriftlich und elektronisch). Bestehende Tools zur Erstellung von Übersichten über lokale Angebote und Bestandesaufnahmen (gedruckt oder elektronisch) von Anbietern von FWE werden analysiert. Empfehlungen für die Multiplikation werden erarbeitet.
    • NGO-übergreifende, koordinierte Promotionsmassnahmen für FWE. Erfahrungen mit gemeinsamen/koordinierten Auftritten von Anbietern von Freiwilligenengagements zur Information und Motivation von potenziellen neuen Freiwilligen werden gesammelt und analysiert. Good Practice Empfehlungen werden für die Multiplikation erstellt.
    • Schulungen für Fachpersonen und Potenzial für eine Zusammenarbeit und Synergien. Schulungsangebote für Mitarbeitende von anbietenden Organisationen zur Sicherung einer hohen Qualität des organisierten Freiwilligeneinsatzes, insbesondere auch in Hinblick auf organisationsübergreifende Schulungen, werden recherchiert, beschrieben und propagiert (unter Berücksichtigung der nationalen Qualitäts-Standards von Benevol!).
    • Schulungen von Freiwilligen, Potenzial einer Zusammenarbeit, Synergien. Schulungsangebote für Freiwillige zur Sicherung einer hohen Qualität des Einsatzes und besonders zur Sensibilisierung und Befähigung der Freiwilligen zu Themen wie Scham und Kontrollverlust, Selbstbestimmung und Würde der Hilfeempfangenden sowie zum Konzept der Generativität werden recherchiert, kommentiert, adaptiert und empfohlen.
    • Ansätze zur Vermittlung der Wertschätzung von Freiwilligen. Ideen und Massnahmen zur Wertschätzung des Engagements von Freiwilligen werden gesammelt und verfügbar gemacht.
  • Aufarbeitung der Erhebungen und Diskussion der Ergebnisse im Sounding Board (s.Kap.8). Entwicklung von Empfehlungen. Vernehmlassung bei den Interview-Partnern und Bereinigung.
  • Entwicklung von Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung von Freiwilligenengagements. Medienbeiträge – für Freiwillige und Unterstützungssuchende – über das Angebot, Information über die Bedeutung und die Wirkung von FWE, wertschätzende Kommentare etc. werden gesammelt und z.T. auch redaktionell neu erarbeitet oder adaptiert. Diese Materialien werden zuhanden von Gemeinden, Freiwilligenorganisationen und anderen Stellen verfügbar gemacht.
  • Entwickeln einer Synthese mit Katalog von Empfehlungen bzw. Leitfaden für die Förderung des lokalen, organisierten Freiwilligenengagements mit Toolbox. Die Erkenntnisse und Produkte aus Recherchen, Analysen, redaktionellen Beiträgen und zudem aus den Rückmeldungen aus der formativen Evaluation (s. Kap. 10) werden zu einem Website-tauglichen Produkt mit Best Practice Empfehlungen und Hilfsmitteln aufgearbeitet. Bestandteil der Empfehlungen werden auch die nationalen Qualitäts-Standards von Benevol sein.

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Teilprojekt 3 (nicht aktiv)

Strukturelle Förderung des informellen Freiwilligenengagements

Ziele:

Relevante Akteure aus Gemeinden sind motiviert und beteiligen sich aktiv an der Entwicklung, Prüfung und Umsetzung von strukturellen Massnahmen zur Förderung des informellen FWE. Sie tragen so zur Stärkung und zum Erhalt und zur Förderung der Beziehungsnetze von älteren und benachteiligten Menschen in ihrer Gemeinde bei und stärken dadurch deren psychische Gesundheit und Autonomie. Wissen und Erfahrungen sind gesammelt, kritisch beleuchtet und für die Multiplikation in Form von Empfehlungen und Praxishilfen für Gemeinden und weitere Akteure aufgearbeitet. Die Erkenntnisse werden laufend durch die beteiligten Gemeinden validiert und punktuell auch getestet.

Massnahmen:

  • Aktivierung der relevanten Akteure zur strukturellen Förderung von „guter Nachbarschaft“
    Akteure aus den Gemeinden (Raum-/ Siedlungs-/ Quartierplanung, Architektur/Immobilienverwaltung, GWA/soziokulturelle Animation, Wohnsiedlungen/Formen des Wohnens im Alter) beteiligen sich aktiv an der Entwicklung und Prüfung von strukturellen Massnahmen zur Förderung des FWE. In der ersten Projektphase wird das Akteur-Netz etabliert. Dieses arbeitet dann aktiv an der Entwicklung und Dissemination der Empfehlungen und Werkzeuge (toolbox) mit.
  • Analyse von Literatur und Expertenwissen
    Die strukturelle Förderung von informellem FWE scheint bis dato nicht systematisch und im Hinblick auf eine Best Practice aufgearbeitet worden zu sein. Aufgabe wird sein, das Themenfeld mit den Projektpartnern zu definieren und einzugrenzen, gangbare Suchstrategien festzulegen und internationale Erkenntnisse auf deren Übertragbarkeit zu evaluieren. Die Recherche liegt in einem schriftlichen Produkt vor (website-tauglich).
  • Analyse der praktischen Erfahrungen
    Die praktischen Erfahrungen von Fachpersonen aus Gemeinden werden per Arbeitsgruppen und Fokusgruppen erhoben und hinsichtlich  der Wirkung und Realisierbarkeit einzelner Ansätze bewertet. Eine weitere Gruppe setzt sich aus betroffenen Personen zusammen (Gebende und Annehmende von informellem FWE).
  • Validierung der Erkenntnisse durch Gemeinden
    Sechs Gemeinden sind in das Projekt involviert. Sie beteiligen sich aktiv in einem Begleitgremium. Sie beteiligen sich an der Entwicklung von Empfehlungen und prüfen diese laufend auf ihre Praktikabilität. Sie prüfen die Umsetzung in ihren Gemeinden und beginnen im Idealfall mit der Umsetzung (z.B. in laufenden Planungsprozessen).
  • Erstellen einer Best Practice mit Toolbox
    Best-Practice-Empfehlungen und praktische Materialien zur strukturellen Stärkung von informellem FWE und „guter Nachbarschaft“ in Gemeinden/Quartieren werden zusammengestellt und in Form einer Toolbox aufgearbeitet.
  • Multiplikation
    Die Empfehlungen, die Toolbox und die Ergebnisse aus der Recherche werden breit disseminiert. Massnahmen zur strukturellen Förderung des informellen FWE können nun in Gemeinden, in den beteiligten Berufsfeldern und Institutionen (Verbände etc.) verankert oder schweizweit multipliziert werden.
Teilprojekt 4 (abgeschlossen)

Förderung der Annahme von Freiwilligenunterstützung

Ziel: Massnahmen zur Förderung der Annahme von Hilfe durch unterstützungsbedürftige Personen und betreuende Angehörige sind recherchiert. Erfolgsversprechende neue Ansätze, insbesondere über Mittler und Multiplikatoren sind entwickelt, getestet und für die Multiplikation aufbereitet.

Massnahmen:

  • Bedürfnisanalyse, Klärung von fördernden und hindernden Faktoren für die Annahme von Hilfe. Die Bedürfnisse für Unterstützung sowie fördernde und hindernde Faktoren für die Annahme von Hilfe und Entlastung werden erhoben: Dazu werden ca. 50 UnterstützungsbezügerInnen mit theoretischem sampling ausgewählt, mittels semistrukturierter Interviews befragt und letztere inhaltsanalytisch ausgewertet. Spezifitäten von sozial benachteiligten Gruppen (insbesondere tiefer sozioökonomischer Status) werden analysiert und bei der Entwicklung von Prozessen und Tools berücksichtigt.
  • Interesse, Bedürfnisanalyse, Klärung von fördernden Rahmenbedingungen für das Engagement von Mittlern. Die Voraussetzungen für ein vermehrtes Engagement von Professionellen, eine Rolle als Mittler von freiwilligen Unterstützungsangeboten zu übernehmen, werden mittels Gruppengesprächen geklärt. Die Anforderungen an die Mittler und nützliche Hilfsmittel werden dabei ebenfalls eruiert.
  • Entwicklung und Testen einer Schulung und des Interventionspakets für Mittler. Der Bedarf für eine Schulung von Mittlern zur Aneignung des Wissens und der Kompetenzen für die Vermittlung von FWE, die Schulungsbereitschaft der Mittler und mögliche Formen der Schulung (z.B. Thematisierung anlässlich eines Qualitätszirkels) werden bei den potenziellen Mittler-Organisationen abgeklärt. Schulungseinheiten werden entwickelt und in mind. 5 Pilot-Durchgängen getestet und anschliessend optimiert.
  • Produktion von Kommunikationsmaterialien zur Förderung der Annahme von Hilfe. Zusammenstellung von Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der Annahme von Freiwilligenengagements und zur Vermittlung des Konzepts der Generativität. Zum Teil Überarbeitung von bestehenden oder auch Erarbeitung von neuen Produkten.

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